18.Aug.16 "Die Montage"
Ich bin gelernte Raumausstatterin und liebe meinen Beruf !
Zu diesem Zeipunkt war ich 40j und bin weiblich.
Ich bin vorwiegend auf Stoffe, Zuschnitte vom Aufmaß bis zur Fertigstellung spezialisiert. Dazu gehört der Gardinen- Fensterberreich incl. aller zubehör und Techniken sowie Polstern beziehen, Kissenbezüge, Stuhlhussen etc..
Alles fing an dem besagten Tag an....
Es stand eine Deckenmontage in einer Wohnung mit 5 Fenstern Stores und Schals und 5 deckenschienen sowie 2 Fensterplissee's in Fensterpfalz an.
Arbeitsmittel eine 5kg Hilti und weiteres Werkzeug...
Da ich zur Zeit einarmig Links schreibe darf übrigens jeder gefundene Schreibfehler behalten werden 😊 wen sowas stört sollte evtl. nicht weiter lesen !
Der Kundentermin war zu 10 Uhr angesetzt aber wir sind schon etwas früher los. Unser Chef hat uns kurz "eingewiesen" und ist wieder gegangen. Ich und meine Kollegin fingen also an die ersten Vorkehrungen zu treffen um die erste Schiene an die Decke zu bekommen.
Das erste Bohrloch da bohr ich immer einmal kurz an um eine Nut zu bekommen und ein Gefühl für die Deckenbeschaffenheit. Danach hab ich angesetzt mit etwas Druck bin gefühlte 2-3 mm in 5 sek rein gekommen und hab deshalb nochmal abgesetzt. Danach habe ich mich quasi zwischen Leiter und Decke eingeklemmt meine ganze Kraft plus "Körperschubkraft" eingesetzt und endlich kam ich durch die Betondecke. Leider nicht lange da ich bereits nach gerade mal 1 cm von Decke ausgehend bereits auf Widerstand gestoßen bin. Bevor ich also meine Schubkraft nach oben anpassen konte ging alles so schnell das ich anfangs die Zusammenhänge nicht erkannt habe.
Ich bemerkte etwas seltsammes und der erste Gedanke war "hat sich grad wie beim Knie angefühlt" (Anmerkung: wer das Gefühl kennt wie ein Miniskus im Knie reisst bekommt evtl. eine Ahnung) danach dachte ich es wäre besser aufzuhören weil auch mein ganzer Arm zusätzlich am Zittern war.
Als ich wieder abgesetzt hatte überlief mich wie eine Welle; ein ziehender und brennender Schmerz. Wo der Anfing konnt ich gar nicht sagen ausser das sich das von der Hand über den gesammten Arm bis in die Rippengegend zog und dann kribbelnd auslief. Das Brennende Gefühl in der Achselgegend blieb eindrucksvoll zurück.
Meine Kollegin hats gesehen und hat noch gefragt ob alles ok ist und Sie könne auch Bohren. Ich hatte in der zwischenzeit meinen Arm "aufgelockert" und dachte das alles in ordnung wäre, meinte dann ich bohr das noch zu ende und sie solle aufpassen es sind extrem niedrige Stahlträger vorhanden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich dieses undefinierbare Druckgefühl (im Schulter und Achselberreich) bereits als Einbildung und das Kribbeln als Muskelproblem abgetan.
Der Rest lief dann eigentlich 🤔 wie immer, obwohl sich mein Rechter Arm irgendwie "belegt" anfühlte. Ich habe noch Bohrlöcher mit links oder beim rechten Arm mit verstärkung der linken Hand gebohrt. Allerdings hat meine Kollegin recht schnell übernommen da weitere Bohrversuche meinerseits nicht wirklich super liefen. Es gab zu diesem Zeitpunkt auch keine weiteren Anzeichen und möchte erwähnen falls das hier doch mal einer liesst, bei einer solchen Arbeit werden irgendwelche Hormone oder Endorphine frei gesetzt änlich wie beim Sport. Desweiteren versucht man bei einem Kunden auch eine gewisse contenance zu bewahren. Mir Persönlich fehlte halt die Situation in der ich eindeutig einen Zusammenhang erkennen konnte, der mir bewusst gemacht hätte, das hier gerade etwas gravierendes passiert ist.
Da ich aber noch zupacken konnte dachte ich "alles nicht so schlimm". 😔
Kurz nach dem Ereigniss kam mir noch der Gedanke ob wir in der Firma anrufen könnten und uns einen von den "Jungs" rüberholen könnten. Diesen Gedanken verwarf ich allerdings wieder schnell weil alle unterwegs waren.
Lustigerweise hatte meine Kollegin aber einen änlichen Gedanken den sie dann ein klein wenig später allerdings auch aussprach 😁.
Ich hab mich dann lieber mit den Plissees beschäftigt wobei meine Kollegin glaub ich sogar meinte ich soll die machen 🤔 bin mir nicht mehr ganz sicher. Auch wenn ich mich total erschlagen gefühlt hab es hat alles geklappt und gegen 14 Uhr waren wir wieder in der Firma.
Zeit zum runter kommen 😊erstmal was trinken kurz resume ziehen. Eine weitere Kollegin monierte dann an das Sie das Auto hätte gebrauchen können ... andersrum ..... warum wir so lang gebraucht haben 😒.
Irgendwann in dieser "runter komm phase" meinte meine Kollegin "sag mal ist deine Hand und Unterarm geschwollen?" Ich gebe ehrlich zu ich hab ein Spannungsgefühl beim Faust machen gespürt dachte aber wieder kommt von der Anstrengung.
Aber für ob etwas dick ist hab ich einfach kein Auge 😐 hab das schon bei meiner Beinthrombose als meine Mutter die Krankenschwester war und mich telefonisch ausfragte einfach nicht erkennen können. Aber meine Mutter hatte recht behalten. 😉
Meine liebe Kollegin wollte jedenfalls unbedingt meinen Arm kühlen und ich fands albern.
Obwohl ich bereits im Handgelenk deutlich schmerzen gespürt hatte die ich mir nicht eingestehen wollte so wie alles andere zuvor auch nicht.
almifosa am 27. Mai 17
|
Permalink
|
|