Der 05.12.16 Tag der Hand OP
Also wenn ich an den Tag denke, bekomme ich immer so ein ironisches 😁.
Aber fangen wir von vorne an :
Um 7:00 Uhr sollte ich im Krankenhaus sein. Erstaunlicherweise haben sich da doch einige Leute Zeitgleich eingefunden. Im Nachhinein klar, aber wie ich so gern sage "gefühlt" ca 30 Leute. Und mit so vielen hatte ich nicht gerechnet 😊
Die Ärztin kam und hat jedem einzelnen die Hand gereicht, die mitgebrachten Papiere kurz angesehen und jedem erklärt wie es nun weiter geht. Irgendwie hatte mir das durchaus imponiert, ich empfand dies als ein sehr angenehmes, menschliches Verhalten.
Theoretisch bzw. evtl. hätte sie sich auch in die Mitte stellen können und allen zusammen die "Ansage" geben können.
Als Sie zu mir kam das gleiche und was ich auch erstaunlich fand, auch Sie hat sich nochmals bei mir Persönlich entschuldigt das meine OP verschoben werden musste.
Ich mache den Leuten zumindest dafür nicht direkt einen Vorwurf denn auch hier gilt wieder sie sind alle nur ein Teil des aus meiner Sicht fehlerhaften Systems 😐.
Wir sollten dann den Weg x nach y in das Stockwerk xy Links oder Rechts 😨, und das ganze nüchtern ohne Kaffee war eine echte Herausforderung!
Am überfüllten Fahrstuhl hatte ich keine Lust anzustehen und entschied mich bewegungsfreudig wie meist, die Treppe zu nehmen 😊. Irgendwie hab ich dann auch die richtige Tür zum anstellen gefunden in dem ich einfach geguckt habe die gleichen Leute aus der Halle von unten wieder zu finden 😂.
Das Verhalten einiger dieser Anstehenden fand ich auch ganz amüsant. Alle schienen bemüht, in der "Schlange" möglichst weit vorne zum anstellen zu kommen. Ich hab mich im Hintergrund gehalten und war davon überzeugt das das sowas von egal ist weil der Terminplan für die OP garantiert schon fest stand 😆. Ich bin als Vorletzte rein und war defintiv eine der ersten die mit dem Bett fertig umgezogen richtung OP geschoben wurden.
Zuvor sollte ich noch irgendwelche Beruhigungstabletten nehmen.
Unten kam man in einen großen Saal in dem noch mehr Patienten mit unterschiedlichen "wehwehchen" operiert werden sollten.
Da war ich dann so ziemlich die letzte, die auf das seltsame Patientenfliessband vom Bett auf das OP-B(r)ett kam.
Ich wurde wieder in einen Raum gefahren und erstmal abgestellt. Ich hasse sowas ja 😫!
Ich lass nicht gern an mir rumschnippeln, war aber froh das ich eine lokale Armbetäubung bekam. Die Liege war so unbequem das ich mit angewinkelten Beinen drauf lag da sonst irgendwie andere Druckpunkte schmerzen verursacht hätten.
Dann kamen und gingen immer irgendwelche Leute, bis sich mir wieder einer vorstellte. Ein junger Mann der mir einen Zugang legte um mir weitere Beruhigungsmittel zu verabreichen. Das war Runde 2 und ich merkte das dann auch schon gleich. Ich dachte : Aha... jetzt wirds lustig.
Aber schätzungsweise 10-20 min später meinte er dann er gibt mir jetzt nochmal was anderes an Beruhigungsmittel (da dachte ich schon das erste mal das ich doch schon sowas von entspannt bin!) also Runde 3 und dann dachte ich WOW 😲 jetzt wirds Bunt 🎉, alles fühlte sich so leicht an 😍, der Raum bekam irgendwie so ein eigenleben😂😂😂.
Wir haben uns auch ein wenig unterhalten, weil ich ihm meine Eindrücke erzählt habe. Das war schon heftig, also selbst meine letzte Weinflasche empfand ich als harmloser 😲 Seine Antwort war sinngemäß : "Sie haben ja keine Ahnung wieviele uns um die netten Mittelchen beneiden". Das glaubte ich ihm aufs Wort! 😎
Mir wurde dann über die Achsel mit Spritzen die Armnerven betäubt. Im Nachhinein bin ich verwundert das auch da an meiner Schulter keinem weiter was aufgefallen ist. Aber Möglich ist alles. Z.b. das der Winkel den ich mit der Schulter hatte das ganze noch nicht sichtbar werden lies. Evtl. was ich ja bis heute nicht weiss, war da vielleicht auch nichts zu sehen. Oder das andere Problem, das jeder so sehr auf sein Arbeitsgebiet fixiert ist, das eben auch andere solche Dinge übersehen!
Als alles erledigt war wurde ich in den OP geschoben.
Die ganze zeit fiel mir allerdings dieses weiterhin difuse Gefühl im Arm auf, da aber die Tests zeigten das die Betäubungsmittel wirkten dachte ich das geht dann weg wenn endlich meine Hand operiert ist und heilen kann.
Ich war erstaunt wie viele da rumwuselten. Hier was zurechtlegen, da irgendwelche Einstellungen an Hilfsmitteln von Tischen und Ständern. Man erklärte mir, das genau diese Vorbereitungen mit am aufwendigsten sind. Ich musste an meinen Beruf denken und dachte dass, das Sinn macht 😊.
Zu gern hätte ich den Monitor gesehen um bei der OP mitzugucken aber das hatte leider nicht geklappt. Da ich mich eh zugedröhnt fühlte war das aber nur noch nebensächlich. Kurz bevor es los gehen sollte meinte der nette junge Mann mit den Beruhigungsmitteln das er mir nochmal was verabreichen wolle und ich habs irgendwie geschafft Ihn zu fragen ob ich das Muss 😁 oder ob ich auch ablehnen darf.
Ich hab Ihm erklärt das ich sowas von tiefenentspannt bin das ich, wenn möglich, gern drauf verzichten würde. Das hat er dann respektiert und mir aber auch gesagt ich kann jederzeit was haben, ich müsse nur was sagen😁. Ich hab ihm versprochen das ich das tun würde wenn ich es für nötig halte.
Weil ich dann nicht mit gucken konnte und mich wirklich mit Beruhigungsmitteln vollgedröhnt fühlte habe ich etwas vor mich hingedöst. Mitbekommen habe ich aber schon alles. Unter anderem wollte die Handchirurgin mir was zeigen und hat dann von den anderen gesagt bekommen das ich den Monitor nicht sehen kann. Zuerst dachten sie auch ich würde schlafen. Leider gehöre ich nicht zu denen die überall schlafen können 😧. Ich bekam auch mit das mein Hangelenk in einem schlechteren Zustand war als erwartet und mir auch jede menge entzündetes Gewebe entfernt wurde. Es wurden auch Fotos gemacht (die ich leider nie zu Gesicht bekam) und die Ärztin war wohl mit einem angehendem Arzt im Gespräch war, da sie immer wieder was erklärte.
Nach dem ganzen wurde ich wieder in den Anfangsraum (Übergabe und Aufwachraum) zurück ins Bett gebracht.
Ich wurde "übergeben" mit ; Patientin 40 Jahre, OP TFCC Pin Hole Läsion Rechts, ansonnsten im unauffälligem, stabilen und gesundem Allgemein-Zustand ! (Welch Ironie mal wieder 😒 aber gut man wusste es in dem Moment nicht besser)
Als ich dann in dem Aufwachraum 😂!!! lag dachte ich, ich könnte jetzt etwas schlafen 😆. Man ich hab mich echt sowas von bedüdelt gefühlt und wollte nur schlafen. Zumal es in dem Raum auch angenehm ruhig war im gegensatz zum OP Raum.
Die Schwester hatte mir auch noch erklärt das ich auf meinen Arm gut aufpassen sollte und legte diesen angewinkelt auf meinen Bauch. Aus irgendeinem Grund hatte ich aber weiterhin dieses unangenehme diffuse Gefühl und legte den Arm neben mich. Eine richtige Besserung war das aber auch nicht, dennoch fand ichs angenehmer. Machte meine Augen zu und wollte versuchen etwas zu schlafen. Die Schwester sah das aber anders, kam nach gefühlten 5 min wieder um zu fragen obs mir gut geht. Ich antwortete "ja, alles bestens, ich bin nur müde" 🙄. Sie legte mir den Arm wieder angewinkelt auf den Bauch, ich protestierte leicht weil ich ihr versuchte klar zu machen das ich das nicht angenehm finde. Mir wurde aber gesagt warum auch immer das der Arm aber so viel besser liegt 😒, also gab ich erstmal auf. Als Sie dann weiter ging meinte sie ich könne jetzt ein bischen schlafen. Ich schloß meine Augen und dachte Super 😀 den Wink hat sie verstanden.
Aber keine 10 min später ging das wieder von vorne Los 😩 ich habs irgendwie aufgegeben und meinen Arm wieder trotzig zu Seite gelegt weil mich das diffuse Gefühl verrückt machte ! Blöderweise war zwischen meiner Seite und der Bettseite nicht sooo viel Platz. Da ich das ganze etwas zu schwungvoll ausübte fiel mein Arm seitlich baumelnd runter 😲 ups! Vergessen 😀
Mein Anderer Arm holte ihn wieder aufs Bett und danach passte ich auch besser auf 😂.
Ich beobachtete noch die Schwester die zwischen den Patienten hin und her lief Schrankinhalte sortierte und Weihnachtsdeko im Raum verteilte.
Irgendwann kam ich wieder aufs Zimmer und ich hätte gern geschlafen aber irgendwie klappte das alles nicht. Meinen Mann hab ich gebeten mir ein Brötchen mit zu bringen. Im Krankenhaus hatte man wirklich gar nichts für die Patienten ausser das übliche Wasser.
Ich hing in dem Dilirium zwischen ich würd gern was machen, fühle mich aber hundemüde, kann aber nicht schlafen und wann ist die Zeit rum das ich nach Hause gehen kann 🤔
Gegen 15 Uhr als ich schon längst gegessen hatte und mein Mann auch wartete entschied ich mich nun anzuziehen und für den nach Hause weg fertig zu machen.
Das lief dann langsamer als gedacht da ich noch den Zugang auf der Handoberfläche Links hatte musste der erstmal weg. Auf meine Anweisung hin machte mein Mann das Pflaster ab und ich weiss nicht wie, aber auf jeden Fall haben wir den Zugang abgenommen und ich hatte mir schon Tempo oder änliches raus gesucht um auf die Vene Druck auszuüben. Blöd war nur das mir als ich das machen wollte bewusste wurde, das ich mit der Hand weil immer noch taub, kein Druck ausüben konnte 😨🤔 das hatte ich verpeilt 😂. Also legte ich wenigstens meine Hand auf der Stelle ab und wartete. Aber irgendwas lenkte mich nach zu kurzer Zeit des wartens ab... und ich nahm meine Hand von der Stelle und kurze zeit später hatte ich eine "kleine schweinerei" veranstaltet 😲 überall Blut und dann fiel mir meine Hand ein. Aus der tropfte und lief es und ich setzte mich gleich wieder hin und hielt Tempo und Hand wieder auf der Stelle 😨 während mein Mann die Spuren beseitigte 😶😂.
Als ich dann endlich fast fertig mit anziehen war, kam endlich jemand rein der nach mir guckte und meinte ich könne dann nach Hause 😊. Man klärte mich auf das ich in den nächsten 24 std. Bitte keine Verträge unterschreiben solle oder z.b. ein Haus kaufen sollte. 😂 ich dachte in dem Moment an unser bereits geplantes Haus 😆.
In den OP Unterlagen die ich unterschrieben habe hiess es ausserdem das mich eine volljährige Person abzuholen hat. Irgendwie klar nach einem Eingriff, nur war mir die Wichtigkeit nicht ganz bewusst. Das änderte sich aber schlagartig als wir uns auf den Weg aus dem Krankenhaus machten. Ich war immer noch total neben der Spur und der erste Schritt aus dem Gebäude lies mich das mit all meiner Wahrnehmung auch ganz klar spüren.
Eigentlich hatten wir geplant mit der S-Bahn nach Hause zu fahren aber nach den ersten 200m Weg wurde mir klar das das keine gute idee ist und mein Mann und ich entschieden uns doch für ein Taxi. Mein Mann ist Epileptiker daher bin ich die einzigste Autofahrerin bei uns.
Die letzte Pointe war dann als wir mit dem Taxi auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus dem Taxi ausstiegen. Ich am Straßenrand, mein Mann bezahlte noch und als das Taxi weg fuhr sah er wohl schon die erste Möglichkeit zum rüber gehen. Ich dagegen war in diesem Moment mit den ganzen Bewegungen im Straßenverkehr komplett überfordert und blieb wie angewurzelt stehen. Mein Mann drehte sich dann um und guckte mich verwundert an. Ich hab ihm dann rübergerufen das er doch auf mich aufpassen sollte! 😂 Aber ich und schon gar nicht er wussten das in dem Moment. In dieser Situation wars dann aber klar und im gleichen zug bemerkte ich das jetzt eine Gelegenheit zum überqueren der Straße da war und nutzte sie.
Zur Nacht nahm ich vorsichtshalber wie angeordnet wurde noch eine Schmerztablette. Aber im ernst... irgendwas fand ich merkwürdig. Die ganze Hand OP war schmerztechnisch was ich mit meinen Schmerzen und Symptomen verglich ein Witz! Ich wunderte mich darüber aber dachte dann auch nicht weiter drüber nach.
Am nächsten Tag hieß es wieder hin zur Kontrolle.
Mir wurde noch Voltaren Tabletten (gegen Entzündung) verschrieben. Ich bekam alle nötigen Papiere mit. Unter anderem für Ergotherapie, Bericht, Krankschreibung und keine Ahnung mehr. Sie sagte noch dass, das Handgelenk nicht gut aussah und nicht einer 40jährigen Person entspräche. Alle gehen dann ja immer so in die Richtung Beruf. Also es wäre besser wenn ich demnächst nicht mehr so schwere Arbeiten mache. Naja was soll ich machen ? Umschulen ist keine Option und ich bleibe ja dabei das es durch die Montage vom 18.08.16 kam!
almifosa am 12. Juli 17
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